ZEITZ/MZ – Noch hängt die Rote Laterne der Kreisoberliga des Burgenlandes bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Zeitz. Aber das Schlusslicht hat am Sonntag eindrucksvoll gezeigt, dass es den Kampf um den Klassenerhalt noch lange nicht aufgegeben hat. Die Club-Reserve schoss im Kellerderby den Drittletzten Schwarz-Gelb Deuben mit 9:0 (3:0) vom Kunstrasenplatz des Ernst-Thälmann-Stadions. Ein Ergebnis, das auch für Sebastian Teubner einen sensationellen Anstrich hatte. „Wäre mir vor dem Anpfiff ein 1:0-Erfolg angeboten worden, hätte ich dieses Resultat sofort angenommen. Wir haben den ersten von vielen Schritten erfolgreich bewältigt, um den drohenden Abstieg zu verhindern und den Abstieg zum rettenden Ufer auf fünf Punkte verkürzt. Mehr haben wir mit diesem Erfolg aberauch noch nicht geschafft. Der Kunstrasenplatz, auf dem wir seit fünf Wochen trainieren, stellte sicherlich für uns auch keinen unerheblichen
Vorteil dar“, meinte der Zeitzer Spielertrainer.
Mit dem Kantersieg gegen Deuben beendeten die Elsterstädter eine seit mehr als vier Monaten andauernde Durststrecke. Der letzte und zuvor einzige Saisonsieg gelang am 2. Oktober 2016 beim 2:1beim derzeitigen Vorletzten SV Teuchern. „Natürlich ist die Erleichterung riesig. Aber wir dürfen jetzt nicht abheben und müssen auf dem Boden bleiben. Die Unterstützung aus der ersten Mannschaft hat uns außerdem enorm geholfen“, meinte der dreifache Torschütze Mathias Paschwitz. Keeper Benjamin Grunert vereitelte die erste Deubener Chance, als er den Heber von Enrico Bossig (20.) locker aus der Luft pflückte. Das 1:0 in der 24. Minute war eine Koproduktion der Landesliga-Spieler. Florian Schumanns Freistoß aus dem Mittelkreis verlängerte Kevin-Koray Truthmann mit dem Hinterkopf genau ins Dreiangel. Damit war der Bann gebrochen. Mit einem doppelten Doppel-Pass hebelten Christian Georgi und Paschwitz (31.), der den Ball aus fünf Metern nur noch in den leeren Kasten schieben musste, die komplette Deubener Abwehr aus. Mit dem Halbzeitpfiff erhöhte Steffen Schilling mit einem platzierten Flachschuss aus 18 Metern auf 3:0. Die Gäste tauchten nur unmittelbar nach dem Wiederanpfiff gefährlich vor dem Gehäuse der Hausherren auf, doch der Schuss von Ronny Riemenschneider krachte an den
Pfosten. Im Gegenzug lag das Ledererneut im Deubener Kasten. Einen herrlichen Diagonalpass von Christian Kraft nahm Schumann aus der Luft mit rechts an und schob den Ball dann mit der linken Innenseite gekonnt ins Eck. Damit hatten die Zeitzer den Widerstand ihres Kontrahenten endgültig gebrochen und konnten anschließend sogar tief in die Trickkiste greifen. Georgi
(54.) erhöhte mit einem Billard-Tor (Innenpfosten-Innenpfostendrin) auf 5:0. Schilling (65.) und Paschwitz (66.) schraubten innerhalb von 60 Sekunden das Ergebnis auf 7:0 in die Höhe.
Danach hatten es die Deubener in erster Linie ihrem Keeper Markus Frenzel zu verdanken, dass es bis zur 83. Minute bei diesem Stand blieb. Basel Solivani (72., 76.), Denis Schulze (73.) und Paschwitz (74.) scheiterten am glänzend reagierenden Gäste-Schlussmann, der bei den Treffern von Paschwitz (83.) und Florian Scherf (86.) jedoch auch machtlos war. Doch in letzter Minute verhinderte Frenzel sogar die drohende zweistellige Pleite, als er den Foulstrafstoß von Schulze parierte. „Markus war unser bester Mann auf dem Platz. Das sagt eigentlich schon alles. Sicherlich wusste ich, dass es in Zeitz nicht einfach wird, zumal wir unseren ersten Auftritt in diesem Jahr unter freiem Himmel hatten. Aber ich hatte schon erwartet, dass wir uns teurer verkaufen. Die Zeitzer waren uns in allen Belangen überlegen. Wir müssen diese Partie so schnell wie möglich abhaken“, meinte Deubens Trainer René Mehlhose nach dem Abpfiff.
Der vergebene Strafstoß war der einzige Wermutstropfen in Teubners Freudenbecher. „Denis hätte sich diesen Treffer aufgrund seiner starken Leistung verdient gehabt. Der Junge ist noch keine 18 Jahralt, hat aber eine Menge Potenzial“, lobte Teubner den Youngster, schaute aber zugleich auch nach vorn. „In den nächsten beiden Heimspielen bekommen wir es mit Profen und Nebra zu tun. Diese beiden Vereine verkörpern ein anderes Kaliber als Deuben.“
Bericht: Carsten Roloff