Pokal geht in die Saalestadt
Eröffnung gegen Titelverteidiger
Merseburg war auch der erste Gegner für den 1. FC Zeitz im Auftaktspiel der Gruppe A. Hohen Respekt hatte man schon im Vorfeld vor den Verbandsligisten bekundet – sie erneut als Topfavoriten auf den ersten Platz genannt. Doch nach wenigen gespielten Minuten lagen die Zeitzer plötzlich mit 1:0 in Führung. Toni Menz hatte einen Abpraller von Imo-Keeper Thomas Ahne direkt volley abgezogen, welcher dann im rechten Toreck einschlug. Bis kurz vor Schluss merkte man vom Klassenunterschied nur wenig – erst in den letzten Minuten ließen die Merseburger ihr Können durchscheinen und drehten das Spiel dank Toren von Christopher Günther und Felix Hiller noch. Letzterer sollte im Laufe des Turniers gar zum besten Torschützen avancieren.
Naumburg bahnt sich seinen Weg
Die Gruppe B dominierten die Landesligisten aus Naumburg praktisch nach Belieben. Die zweite Vertretung des FC, die das Turnier als Letzter abschlossen, fegten sie mit 4:0 vom Parkett. Von den Motoranern (2:0) und Blankenstein (3:1) kam zumindest ein wenig Gegenwehr. Motor Zeitz konnte jedoch seine beiden anderen Gruppenspiele gewinnen und belegte nach der Vorrunde – genau wie der 1. FC in Gruppe A – den zweiten Platz. Damit sich die Zuschauer auf der reichlich gefüllten Tribüne bis zum Beginn der Play Offs nicht langweilten, traten auf dem Parkett noch die F-Jugend-Teams des 1. FC Zeitz gegeneinander an. Erfreulicherweise bekamen sie von den Rängen genau so viel Jubel und Getöse als Unterstützung, wie die erwachsenen Akteure.
Die erwartungsgemäß größte Stimmung kam jedoch im Anschluss auf: Im ersten Halbfinale bot Motor Merseburg nach Leibeskräften Paroli. Nach fünf Minuten ging die Imo nach einem Schuss von Christian Wiesener aus der Drehung jedoch mit 1:0 in Führung. Besonders Benjamin Kohlisch im Zeitzer Kasten hielt wie ein Löwe. Er wurde später als bester Keeper geehrt. Kurz nach dem Schockmoment der Verletzung von Marco Wiedebach köpfte David Gruß zum 2:0-Endstand ein. Im zweiten Halbfinale wurde der 1. FC von Naumburg regelrecht auseinander genommen. 5:0 stand es nach Abpfiff. Man konnte sich aber zumindest damit trösten, gegen den späteren Sieger ausgeschieden zu sein. Oder aber mit den 100 Euro Preisgeld für den dritten Platz, den man erst nach einem glücklichen Sieg nach Neun-Meterschießen gegen Lokalkonkurrent Motor erringen konnte.
Das Finale verfolgten nur noch wenige Zuschauer mit, was sich akustisch deutlich bemerkbar machte. Die, die vorher gegangen waren, verpassten jedoch eines der spielerisch besten Spiele des Tages, welches auch mit viel Kampfgeist zu begeistern wusste. Am Ende war es aber lediglich das eine Törchen von Naumburgs Albert Reinicke, welches den Unterschied ausmachte.
Zufriedene Finalisten
"Der Einstand zum Trainingsauftakt für die Rückrunde kann sich sehen lassen", meinte Naumburgs Trainer Christoph Radig, "besonders mit einem Sieg gegen die einige Liga höher enteilte Imo Merseburg." Die 300 Euro Preisgeld werde das Team bei einem großen gemeinsamen Abendessen verschlemmen. Zufrieden war auch Merseburgs Trainer Gebhardt Büchner mit der Platzierung seiner Mannschaft: "Natürlich wollten wir unseren Titel verteidigen. Aber gegen Naumburg im Finale zu unterliegen ist sicher keine Schande!"