Es war der wohl lauteste Torschrei der Zeitzer Fußballfans seit Jahren, der in der letzten Spielminute des Pokalfinals durch das Zorbauer Stadion hallte. Chris Menz hämmerte den Ball unhaltbar in den Winkel zum 2:1-Siegtor gegen den SV Großgrimma.
Hier der Bericht von Thomas Rinke (WWW.FUPA.DE)
Der 1. FC Zeitz hat nach der Meisterschaft in der Landesklasse 6 auch den Burgenlandpokal gewonnen. Am Pfingstmontag gewann der Favorit gegen den SV Großgrimma dank eines Traumtores von Chris Menz mit 2:1. Bis dahin hatte Großgrimma das Spiel offen gehalten und wurde vom Schiedsrichter-Kollektiv um einen Treffer gebracht. Sven Albrecht hatte nach einem Freistoß per Kopf getroffen – der Linienrichter sah ihn im Abseits. Nach dem Spiel musste er eingestehen: Er hatte Albrecht mit einem anderen Großgrimmaer verwechselt.
"Jetzt wissen wir, wie sich Dortmund nach dem Pokalfinale gegen Bayern gefühlt hat", sagte Großgrimmas Trainer Gerd Harnisch nach dem Spiel. Beim Stand von 1:1 wäre dieser Treffer in der 47. Minute das 2:1 für Großgrimma gewesen. "Dann hätten wir noch kompakter verteidigt und auf unsere Konterchancen gelauert", so Harnisch. Stattdessen nagelte Chris Menz in der 88. Minute einen Distanzschuss in den Winkel und Zeitz ins Pokalglück!
Über die gesamte Spielzeit kristallisierte sich kein Sieger heraus – sowohl Zeitz als auch Großgrimma hatten stärkere und schwächere Phasen. Großgrimma hätte durch Martin König nach einem Konter in Führung gehen können, aber freigespielt schoss er über das Tor (14.). Kurz darauf zeigte Daniel Ferl, wie es richtig geht. Mit Auge und einem gefühlvollen Schlenzer ins lange Eck bewies der Defensivmann auch Stürmerqualitäten. Es folgte die stärkste Phase der Zeitzer, die das Tor von Steffen Meißner eine Weile unter Beschuss nahmen.
In dieser Drangphase fiel der Ausgleich. Keeper Ben Purrucker ging in einen Zweikampf mit Großgrimmas König. Der fiel und der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt. Marcus Simon ließ sich diese Gelegenheit vom Elfmeterpunkt nicht nehmen und glich in der 37. Minute aus. Das Spiel begann von neuem.
Im zweiten Abschnitt wurden mit zunehmender Spieldauer die Räume größer – kein Wunder bei den hochsommerlichen Temperaturen. Auf beiden Seiten gab es einige Strafraumaktionen, aber Tore fielen lange keine. Erst in der 89. Minute – das dafür umso schöner.
Großgrimma war am Boden zerstört und dieser Frust sorgte noch für eine unschöne Szene. Marcus Simon holte Michael Fiedler brutal von den Beinen und sah dafür Rot. Penev ging dabei auf den Übeltäter los, es kam zur Rudelbildung. Nachdem beide Mannschaften wieder voneinander getrennt werden konnten, sah auch Penev Rot.
Zeitz feiert mit diesem Titel das Double und zieht mit Eintracht Lüttchendorf und Grün-Weiß Annaburg gleich. Beiden Meistern der Landesklasse-Staffeln 4 und 5 war in den letzten Wochen dasselbe Kunststück gelungen.