ZEITZ/MZ/Tobias Schlegel/ – Die Gewinner des Tages standen schon vor dem Anpfiff der Landesliga-Begegnung zwischen dem 1. FC Zeitz und Rot-Weiß Thalheim fest. Es waren die Bambinis des Zeitzer Clubs, die in der Woche zuvor für eine Überraschung sorgten und die Hallenkreismeisterschaftder G-Junioren für sich entschieden (die MZ berichtete). Bereits am Freitagabend wurde der Erfolg der Mini-Kicker bei einer Grillparty gefeiert und am Sonnabend standen dann noch ein paar Überraschungen an: Zum einen erhielten die kleinen Sieger einen Ball, ein Poster und eine bedruckte Kaffeetasse, wie Vereinschef Hajo Bartlau erklärte, auch wenn aus Letzterer sicher zunächst noch Kakao getrunken wird. Und dann durften die Bambinis noch mit der Zeitzer Landesliga-Elf und deren Trainer Torsten Pöhlitz auf das Spielfeld einlaufen.
Dieses war im Übrigen nicht der Naturrasen des Puschendorfstadions, sondern der künstliche Untergrund im Zeitzer Tiergarten. DieVerlegung der Partie habe man laut Bartlau am Morgen entschieden, um das Grün im Puschendorfstadion nicht zu beschädigen, da am frühen Nachmittag zum Teil heftiger Regen über der Elsterstadt erwartet wurde. Ob die Austragung auf
Naturrasen etwas an der 1:4-Pleite des Clubs geändert hätte, ist schwierig zu sagen. Auf jeden Fall hatten die spielstarken Thalheimer auf dem Kunstrasenplatz wenig Mühe und ließen dem FC über 90 Minuten keine Chance. „Es fällt schwer, Worte zu finden“, gab Trainer Pöhlitz nach der Partie als erstes zu Protokoll. Sein Team habe von Beginn an zu viel Respekt vor dem Gegner gehabt und sich zudem durch technische Fehler immer wieder in Schwierigkeiten gebracht.
Dabei war Thalheim kein übermächtiger Kontrahent an diesem Samstagnachmittag, dafür aber cleverer und technisch versierter als die Zeitzer, die sich viele individuelle Fehler leisteten und kaum in einen Spielfluss gelangten. Dennoch hatte Florian Schumann Mitte der ersten Halbzeit die Führung auf dem Fuß, als er frei vor dem Thalheimer Tor an Gäste-Keeper Christian Kotzbau scheiterte. Kurz darauf verweigerte Schiedsrichter Winfried Bohrmann den Gastgeberneinen Elfmeter, nachdem ein Thalheimer im eigenen Strafraum den Ball mit der Hand gespielt hatte. Doch das restliche Geschehen spielte sich zumeist in der Zeitzer Hälfte ab. Gäste-Spieler Tim Jonietz erledigte den 1. FC Zeitz mit vier Toren quasi im Alleingang. Vor der Pause nutzte er einen Abpraller von der Latte zur Führung und legte dann mit einem Kopfball nach einem Freistoß nach, als sich die Zeitzer Hintermannschaft komplett im Tiefschlaf befand und Jonietz schalten und walten ließ.
Nach der Pause köpfte der Knipser erneut nach einer Ecke ins Zeitzer Gehäuse, ehe kurz darauf Lars Mächtig vom Elfmeterpunkt verkürzen konnte. Mit seinem vierten Treffer, als er eine Hereingabe von der linken Seite mustergültig in des Gegners Tor unterbrachte, krönte Tim Jonietz eine starke Einzelleistung und machte den Erfolg seines Teams perfekt. „Es fehlt schlichtweg die Konstanz in unserem Spiel. Vieles ist auf Einzelaktionen ausgerichtet“, analysierte Pöhlitz. Mit Kampf und Laufbereitschaft hätte man dagegenhalten müssen. „Dann wäre heute etwas drin gewesen“, seufzte der Zeitzer Trainer.
Zwei Wochen dauert es nun, bis in Elster das nächste Ligaspiel ansteht. Gegen den Tabellenzweiten wird es nicht einfacher als gegen Thalheim werden, dem ist sich auch Torsten Pöhlitz bewusst. Die spielfreie Woche würde seinem Team aber zugute kommen, damit Spieler wie Victor Aguocha (Knie) und Florian Markgraf (Leiste) ein paar Blessuren auskurieren können.
„Dann werden wir mit all unserer Energie die nächsten Aufgaben angehen“, so der Trainer.